
Bei der "Schlüsselblume", so Sabine Gastmann, handelt es sich um einen eingetragenen Verein, der ausschließlich ehrenamtlich geführt wird und zum Ziel hat, die Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit sowohl von missbrauchten Kindern als auch von Personen, die davon betroffen sind, helfen zu wollen.
Eine Weiterleitung an die Polizei bei der Behandlung der vorgetragenen Ereignisse von den Probanten, erfolgt ausdrücklich nur auf Wunsch der betroffenen Personen. Wobei, sofern gewünscht, die Berater der "Schlüsselblume" auch hier ihren Beistand anbieten.
Grundsätzlich gilt, dass zunächst jedem Vortragendem die Glaubwürdigkeit eines Missbrauchs unterstellt und entsprechend behandelt wird.
So wandten sich im Vorjahr 29 Kinder und Jugendliche, davon 23 weibliche und 6 männliche und 17 Erwachsene, 16 weibliche und eine männliche Person zur Beratung an die "Schlüsselblume".
Handelt es sich bei den Kindern und Jugendlichen in der Regel um Übergriffe aus unmittelbaren vorgenommenen Handlungen, so handelt es sich bei den Erwachsenen überwiegend um Retraumatisierungen.
"Mein Körper gehört mir", ist eine Aktion mit der die "Schlüsselblume" in Grundschulen der 3. – 4. Klassen und an weiterführenden Schulen bei den 5. – 6. Klassen, aber auch zu Elternabenden und in Sportvereinen, oftmals unter Zuhilfenahme eines Psychologen, vorbeugend beraten.
Erschüttert und nachdenklich gestalteten sich die anschließende Fragen- und Diskussionspunkte, die von den Teilnehmern der Veranstaltung, oftmals als unvorstellbar, bezeichnet wurden.