AG 60+: „Sonst müsste man ihn gründen“

Gemeint ist der Verein die "Schlüsselblume". Als ausgesprochen diskussionsfreudig, wenn auch nachdenklich, gestaltete sich die Monatsversammlung der SPD AG 60plus im "Kreuzelwerk", unter der Leitung von Dieter Gehrken, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Senioren in der SPD. Als Gast hatte die Arbeitsgemeinschaft, die Vorsitzende der "Schlüsselblume", Sabine Gastmann, eingeladen, um über die Tätigkeit des im Jahre 1990 gegründeten Vereins, einen Einblick zu geben.

Unser Bild zeigt von links: Sabine Gastmann, Schlüsselblume, Dieter Gehrken Vors. SPD AG 60plus, Edith Weiß Stellv. Vors. SPD AG 60plus

Bei der "Schlüsselblume", so Sabine Gastmann, handelt es sich um einen eingetragenen Verein, der ausschließlich ehrenamtlich geführt wird und zum Ziel hat, die Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit sowohl von missbrauchten Kindern als auch von Personen, die davon betroffen sind, helfen zu wollen.

Eine Weiterleitung an die Polizei bei der Behandlung der vorgetragenen Ereignisse von den Probanten, erfolgt ausdrücklich nur auf Wunsch der betroffenen Personen. Wobei, sofern gewünscht, die Berater der "Schlüsselblume" auch hier ihren Beistand anbieten.

Grundsätzlich gilt, dass zunächst jedem Vortragendem die Glaubwürdigkeit eines Missbrauchs unterstellt und entsprechend behandelt wird.

So wandten sich im Vorjahr 29 Kinder und Jugendliche, davon 23 weibliche und 6 männliche und 17 Erwachsene, 16 weibliche und eine männliche Person zur Beratung an die "Schlüsselblume".

Handelt es sich bei den Kindern und Jugendlichen in der Regel um Übergriffe aus unmittelbaren vorgenommenen Handlungen, so handelt es sich bei den Erwachsenen überwiegend um Retraumatisierungen.

"Mein Körper gehört mir", ist eine Aktion mit der die "Schlüsselblume" in Grundschulen der 3. – 4. Klassen und an weiterführenden Schulen bei den 5. – 6. Klassen, aber auch zu Elternabenden und in Sportvereinen, oftmals unter Zuhilfenahme eines Psychologen, vorbeugend beraten.

Erschüttert und nachdenklich gestalteten sich die anschließende Fragen- und Diskussionspunkte, die von den Teilnehmern der Veranstaltung, oftmals als unvorstellbar, bezeichnet wurden.