Bildung ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft – in dieser Einschätzung sind sich wohl alle politisch Verantwortlichen und die Bevölkerung einig.
Doch wie sind die Anforderungen an eine entsprechende Bildungspolitik aus der Sicht der Praktiker?
Darüber habe ich mich jetzt in einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Kreisverband Wilhelmshaven unterhalten.
Beata Bartnick-Hoeft und Dieter Meisel vom örtlichen GEW-Kreisvorstand haben mir aus ihrer Sicht viele Themen mitgegeben, die für die kommunale Bildungsarbeit von Bedeutung sind. Das Thema Ganztagsschulen in Wilhelmshaven hat ja in meinem Wahlkampf bereits eine große Rolle gespielt.
Auch die GEW Wilhelmshaven hat sowohl aus pädagogischer Sicht wie auch als sozialpolitische Notwendigkeit dieses Thema immer positiv begleitet. Wir waren uns hier einig, das eine Ausweitung dieses Angebotes für Wilhelmshaven sehr wünschenswert ist. Dabei müssen alle Beteiligten so eng wie möglich an einer Umsetzung arbeiten können.
Was der GEW große Sorgen bereitet, sind die offensichtlichen kommunalen Fehlplanungen in Bezug auf die Entwicklung der Schülerzahlen, die immer wieder umfangreiche Korrekturen in der Ausstattung von Bildungseinrichtungen notwendig machen. Hier wünscht man sich realistischere Einschätzungen, um Schulschließungen und Containerlösungen zu vermeiden.
Die Ausstattung der Wilhelmshavener Schullandschaft bedarf grundsätzlich einer permanenten Überprüfung und muss dabei den Anforderungen der jeweiligen Schulform angepasst sein.
Natürlich gab es in unserem Gespräch Themenbereiche, die nicht direkt über kommunale Möglichkeiten allein beeinflussbar sind.
So wurden die bekannten Defizite in der Inklusion, insbesondere in der sächlichen, aber auch in der personellen Ausstattung ebenso angesprochen wie die gewünschte Einrichtung von Studienseminaren vor Ort in der Lehrerausbildung für den SEK I-Bereich. Und natürlich wurde die Unterrichtsversorgung insgesamt als nicht ausreichend betont.
In der landesfinanzierten Schulsozialarbeit ist aus Sicht der GEW mehr darauf zu achten, das die personellen Kapazitäten nicht ständig fluktuieren .
Unser Gespräch hat mich darin bestärkt, das das Thema Bildung nur in sehr enger Verzahnung von Schule, Elternschaft und der Politik und Verwaltung im Interesse unserer Kinder zukunftsgerecht gestaltet werden kann.
Auf dem Foto von links:
Dieter Meisel (GEW Kreisvorstand WHV)
Beata Bartnick-Hoeft (Vors.GEW Kreisvorstand WHV)
Niels Weller