SPD Kreisverbandsvorstand besucht Christus-Kindergarten

Der SPD Kreisverbandsvorstand Wilhelmshaven konnte sich im Rahmen seiner neuen Veranstaltungsreihe „Die SPD Wilhelmshaven vor Ort“ bei einem Gespräch mit der Leiterin des Christus- Kindergartens Sabine Wistuba, Pastor Bernhard Busemann als Geschäftsführer der Kindertagesstätten der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wilhelmshaven, sowie Erzieherinnen und Erziehern des Christus Kindergartens einen Überblick bezüglich der aktuellen Situation im Bereich der frühkindlichen Erziehung informieren.

Nach Ansicht der Anwesenden seien die strukturellen Rahmenbedingungen, in der frühkindliche Förderung stattfinden soll, seit Jahrzehnten nicht ausreichend verbessert, während sich jedoch die Situation des alltäglichen Bedarfs an Förderung, durch eine steigende Anzahl von Kindern mit Sprachförderbedarf sowie sozialen Auffälligkeiten, durchaus verändert hat. Problematisch sei auch, dass die in diesem Rahmen sinnvoll angesetzten Sprachförderprogramme aufgrund fehlenden Personals oder nicht verlängerbarer Projekte oft nicht fortgesetzt werden könnten. Zudem müsste dem wachsenden Anspruch der Kinder grundsätzlich mit einem höheren Personalschlüssel begegnet werden.

„Wünschenswert wäre da ein gesetzlich festgeschriebener Kind-Personalschlüssel, der den heutigen gesellschaftlichen und pädagogischen Ansprüchen angepasst ist.. Zurzeit liegt dieser immer noch bei 25 Kindern und 2 pädagogischen Fachkräften im Regelbereich, sowie 2,0 qm pro Kind,“ so Wistuba. Die große Herausforderung liegt hierbei sicherlich im aktuellen Fachkräftemangel und den unzureichenden Finanziellen Mitteln, sind sich die Gesprächsteilnehmenden einig.

Die personelle Entlastung durch die QuiK-Kräfte zeigt im Alltag in der Kindertagesstätte durchaus eine positive Wirkung, aber auch hier fehle die langfristige Planungssicherheit, da diese Stellen von Seiten des Landes nur ein Jahr finanziell bewilligt würden und eine Verlängerung oft kurzfristig stattfände.

Durch die seit August 2018 umgesetzte Beitragsfreiheit von max. 8 Stunden, sei eine hohe Flexibilität von Seiten der Kindertagesstätten im Bereich der Bedarfsplanung erforderlich. Die Nachfrage nach Ganztagsbetreuungsplätzen von Seiten der Eltern sei größer als die aktuellen Kapazitäten, welche den Kindergärten zur Verfügung stünden. Dagegen steht der gesetzliche Rechtanspruch von 4 Stunden Betreuung, den die Stadt nur erfüllen muss.

„Insbesondere in der Ganztagsbetreuung mit mindestens 8 Stunden sehen wir in Wilhelmshaven deutlichen Ausbaubedarf, damit arbeitnehmende Eltern ihrer Beschäftigung nachgehen können und ihr Kind gut aufgehoben wissen, unabhängig von Einkommen oder familiärem Hintergrund. Außerdem sind Kindergärten die ersten Bildungseinrichtungen für unsere Kleinsten. Es geht um qualifizierte Förderung aller Kinder und nicht nur um die reine Betreuung“, erläutert der Kreisvorsitzende Marten Gäde.

„Es ist ein grundsätzliches Anliegen der Sozialdemokratie, dass allen Kindern unserer Gesellschaft, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Bildung zu Teil wird. Da die Vermittlung von Bildung nicht in allen Elternhäusern im gleichen Umfang stattfinden kann, müssen wir als Politik dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen explizit in dem Bereich der frühkindlichen Bildung so gestaltet werden, dass diese Bildung allen Kindern zukommen kann“, führt die stellvertretende Kreisvorsitzende Nora Langer weiter aus.

Der SPD- Kreisverbandsvorstand sprach sich dafür aus, im Gespräch mit Abgeordneten der kommunalen und landespolitischen Ebene die entsprechenden Anliegen weiter zu kommunizieren.