Zum Presseartikel der WBV vom 28.11.2020

Wenn ein Schiff in Seenot gerät, dann rücken die Menschen an der Küste zusammen und setzen alle Hebel in Bewegung, um das Wasserfahrzeug aus seiner misslichen Lage zu befreien.
So war es auch bei dem Museumsschiff „Kapitän Meyer“, welches in den letzten Jahren im Wilhelmshavener Binnenhafen vor sich hindümpelte und zu versinken drohte. Für ein SOS war es schon fast zu spät. Nicht so für die Wilhelmshavener Hafenwirtschaft, aus deren Reihen sich auf die Initiative von Siemtje Möller, der SPD-Bundestagsabgeordneten, ein Freundeskreis bildete. Damit bekam der faszinierende und historisch bedeutende Tonnenleger, das erste Schiff, das die Bundesrepublik nach dem zweiten Weltkrieg bauen durfte, wieder eine Handbreit Wasser unter den Kiel.
Weitere Retter kamen dem Freundeskreis aus den Reihen vom SPD-Kreisverband Wilhelmshaven und von der SPD-Fraktion, sowie die FDP/FW im Rat der Stadt zu Hilfe.
Die Situation um den traditionsreichen Tonnenleger entspannte sich zusehends durch Siemtje Möller, für die die Sanierung – seit ihrem Einzug in den Bundestag – eine Herzensangelegenheit war. Sie stellte für das Schiff eine Förderung aus Mitteln des Bundes in Aussicht.
Groß war die Freude, als die rührige Abgeordnete in der letzten Woche Vollzug melden konnte. Aus dem Haushaltsausschuss des Bundestages gab es grünes Licht für eine stattliche 50 Prozent Förderung in Höhe von 2 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes, die von Monika Grütters (CDU), der Staatsministerin für Kultur und Medien, abgesegnet wurde.
In einer spannenden Sitzung entschied der Rat mit der Mehrheit von einer Stimme, den in Seenot befindlichen Tonnenleger über Wasser halten zu können. Dazu gilt es, weitere Fördermöglichkeiten auszuloten, um den städtischen Haushalt nicht zu sehr zu strapazieren. Die Gruppe CDU/WBV leistete erheblichen Widerstand gegen die Rettung des Museumschiffes, hätte es lieber einer Verwertung bei ALBA zugeführt.
Die positive Entscheidung setzt jetzt das Signal für einen Museumshafen am Bontekai, der an der Uferkante durch eine Terrassenanlage ertüchtigt wird. Die beiden Museumsschiffe werden mit musealen Flächen ausgerüstet und vergrößern damit die Ausstellungsflächen des Küstenmuseums, das durch die beiden Hingucker an Attraktivität gewinnen wird. Dafür ein großes Dankeschön an die ehemalige Leiterin des Küstenmuseums, Frau Dr. Wawrzinek, die uns in diesem Jahr verlassen hat. Das von ihrem erarbeiteten Konzept zum Museumshafen ist es zu verdanken, dass die Planungen schon weit vorangeschritten sind.
Marten Gäde, der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes, und Howard Jacques, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, freuen sich sehr darüber, dass es in absehbarer Zeit einen Museumshafen mit den Exponaten Kapitän Meyer und Feuerschiff Weser, für die die ein Förderbescheid in Höhe 90 Prozent der Kosten bereits vorliegt, geben wird.
Der SPD-Kreisverband und die SPD-Ratsfraktion, die sich stets für den Erhalt der beiden Museumsschiffte engagiert haben, sehen sich bestätigt in ihrem Bemühen, das im letzten Jahr beschlossene Tourismuskonzept konsequent umzusetzen. Ein besonderer Dank geht dabei an die Bundestagabgeordnete Siemtje Möller, die die fiskalischen Voraussetzungen für den Ausbau der touristischen Attraktionen am Bontekai schuf.
Auch die WBV-Fraktion, die die Entscheidungen für nicht finanzierbar hielt, lobte immerhin die Bundestagsabgeordnete für ihren Einsatz für das künftige museale Highlight an der Wilhelmshavener Hafenkante. „Kultur ist kein Luxus, den man sich nur in guten Zeiten leisten kann“, die Sichtweise der Kulturstaatministerin Grütters drückt sich in dem Förderbescheid für die Kapitän Meyer aus.
Howard Jacques          Marten Gäde
Vors. SPD-Fraktion    Vors. SPD-WHV